Uraufführung 25. Januar 2005
TSCHECHOW
von Gerald Szyszkowitz
Konstantin Sergejewitsch Stanislawski - Marcus Strahl
Anton Pawlowitsch Tschechow - Gerhard Rühmkorf
Olga Leonardowna Knipper, seine spätere Frau - Lilli Margarethe Schwabe
Mascha Pawlowna Tschechowa, seine Schwester - Michaela Ehrenstein
Jewgenija Jakowlewna Tschechowa, seine Mutter - Johanna Thimig
Doktor Altschuller, Arzt - Christian Ghera
Iwan Aleksejewitsch Bunin - Stefan Moser
Regie und Raum: Gerald Szyszkowitz
Assistenz: Alfred Beil, Peter Beil
Pianistin: Keiko Kuwahara
Kostüme: Gabi Weninger
Fotos: Rolf Bock
Die Handlung spielt in Moskau, Melichowo, Jalta und Badenweiler in den Jahren 1898 bis 1904
H. M., Kronen Zeitung, 27. 1. 2005
EIN PUZZLE WIRD ZUR BIOGRAFIE
Schon kurz nach der gelungenen Uraufführung eines Monologes über unseren Hollywoodexport Hedy Kiesler Lamarr eine weitere Premiere in Wiens Uraufführungstheater Freie Bühne Wieden: Gerald
Szyszkowitz schrieb eine fiktive Biographie des großen russischen Dichters Anton Tschechow. Und führt Regie.
Szyszkowitz hat sich in seinen oft humorvollen Dialogen auf Tschechow-Zitate, auch aus dem Briefwechsel mit seiner Frau, der Schauspielerin Olga Knipper gestützt. Und er kommt in seiner
Inszenierung mit wenigen Versatzstücken aus, die neben den schönen Kostümen (Gabi Weninger) Zeit und Milieu genau suggerieren.
Die Liebesgeschichte mit Olga, Star aller seiner Stücke von der 'Möwe' bis zum 'Kirschgarten', die Eifersucht seiner Schwester Mascha, die Differenzen mit dem berühmten Regisseur Stanislawski und
die fortschreitende Lungenkrankheit des Dichters setzen sich wie ein Puzzle zu einer möglichen Biographie zusammen.
Gerhard Rühmkorf bringt für den vom Tod gezeichneten Dichter Natürlichkeit und Humor mit, Christian Ghera macht aus der Charge des abgeklärten Arztes Dr. Altschuller eine vielbelachte
Hauptfigur, Michaela Ehrenstein überzeugt als von Eifersucht zerfressene Schwester Mascha, die zur Erzkomödiantin gereifte Johanna Thimig glänzt als Mutter, Markus Strahl zeigt die Eitelkeit
Stanislawskis, und am Klavier begleitet Keiko Kuwahara die Umbaupausen mit Klaviermusik von Tschaikowski.
Liebe Lilli,
im vergangenen Winter war ich im Akademietheater in einer Lesung von Briefen des Dichters Anton Tschechow und der Schauspielerin Olga Knipper und hörte, als ich in den Tagen danach zufällig
Aufführungen der Tschechow-Stücke 'Die Möwe' und 'Onkel Wanja' besuchte, viele Sätze wieder, die ich schon bei der Lesung der Briefe gehört hatte ... Daraus entstand die Inszenierungs-idee,
Tschechows Stück 'Onkel Wanja' mit diesen Sätzen aus Tschechows Leben zu erweitern, und aus dieser Inszenierungsarbeit ist dann nach und nach ein eigenes Stück entstanden ... So wie der
'berühmte Professor' in 'Onkel Wanja' seine Frau mitbringt, bringt bei uns jetzt Anton Tschechow die Schauspielerin Olga Knipper in seine völlig überraschte Familie ... Und Ich denke, diese Olga
könntest du sehr gut spielen!
G.Sz.