SOMMERSPIELE SCHLOSS HUNYADI

Exklusives Theater vor dem Schloss

 

    Der stimmungsvolle Innenhof des Schlosses Hunyadi bildete auch in die­sem Sommer den optimalen Rahmen für die exklusiven Theateraufführungen mit einem bewährten Ensemble unter der Leitung von Schauspieldirek­tor Dr. Gerald Szyskowitz.

    Der im Vorjahr mit „Liebelei" begonnene Schnitzler-Zyklus wurde heuer mit dem seinerzeit nicht unum­strittenen Stück „Professor Bernhardi" von Arthur Schnitzler fortgesetzt. Dass bei der Premiere am 24. Juni we­gen des einsetzenden Regens kurzfris­tig in den Riefelsaal übersiedelt werden musste, tat dem Erfolg des Abends kei­nen Abbruch, und die beiden - aus­verkauften - Wiederholungen fanden dann bei bestem Sommerwetter statt.

Wer die Aufführungen in Maria Enzersdorf versäumt hat, hat noch am 22., 23., 28. und 29. September sowie am 5. Oktober Gelegenheit, das Stück in derselben Besetzung in der Freien Bühne Wieden zu sehen.

        Unter dem Motto „Was ist da früher bei uns alles passiert?" ließen Schülerinnen und Schüler der Volks­schule Maria Enzersdorf Schulplatz und der Europa Sport-Mittelschule Mödling sehr unterhaltsam  Erinne­rungen ihrer Eltern und Großeltern an frühere Zeiten aufleben. Für Viele im Publikum war diese Aufführung eine teils nachdenkliche, teils vergnügliche Rückblende in die eigene Vergangen­heit. 

Ein beson­derer Abend war Zacharias Wer­ner gewidmet, ei­ner interessanten Persönlichkeit aus dem Romantiker­kreis um Klemens Maria Hofbauer. Er war Dichter und Dramatiker, konvertierte in seinem letzten Lebensjahrzehnt zum Katholizismus und wurde Priester und Prediger. In Maria Enzersdorf weilte er oft als Gast im sogenannten Romantikerhaus in der Liechtensteinstraße, wo er auch den letzten Sommer seines Lebens verbrachte und Prediger.  Seinem Wunsch entspre­chend wurde er auf dem Maria Enzersdorfer Romantikerfriedhof ganz in der Nä­he von Klemens Maria Hofbauer begraben.

        Zacharias Werners Melo­dram „Der vierundzwanzigste Februar", 1810 im Hoftheater von Weimar uraufge­führt, wurde bei den Sommerspie­len Schloss Hunyadi von Christine Renhardt, Herbert Eigner und Klaus Haberl als szenische Lesung sehr ein­drucksvoll auf die Bühne gebracht.

        Eine gelungene Ergänzung fand dieser Abend in drei Urlesungen. Da einige Schauspielerinnen und Schau­spieler der Sommerspiele   Schloss Hunyadi auch Autoren sind, hatten sie die Chance, ihre Werke als szenische Lesungen vorzustellen.Die Sketches „Zacharias Werner in Audienz bei Geheimrat Goethe" von Herbert Eig­ner, „Bernhardi und Cyprian geraten aus der Fassung" von Klaus Haberl und „Was wäre, wenn man einer un­erfüllten Liebe über den Weg läuft, aber wo anders steht" von Christina Jägersberger und Thomas Bischof fanden beim Publikum großen Anklang.

        Mit der Uraufführung des Stückes „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen" oder „Szenen und Chan­sons aus dem Wiener Werkel" von Gerald Szyszkowitz mit der Musik von Bela Fischer, welches vom 1. bis 3. Juli vom Publikum begeistert akklamiert wurde, gingen die Theateraufführungen der Sommerspiele 2015 zu Ende.

        Für die Spielzeit 2016 - 22. Juni bis 1. Juli - sind „Das weiter Land" von A. Schnitzler, eine szenische Lesung „Das Massaker zu Paris" von Christopher Marlowe und die Uraufführung des Theaterstückes „Das falsche Ge­sicht" oder „Marlowe ist Shakespeare" von Gerald Szyskowitz vorgesehen.